Notitzen aus der Lesestube
Notizen aus der Neupetershainer Lesestube (Nr. 42)
Weiter geht’s mit Autorinnen und Autoren, die ich bisher noch nicht vorgestellt habe. Außerdem beschränke ich mich auf Bücher, die nach dem Jahr 2000 erschienen sind.
Die deutsche Schriftstellerin Franziska Wulf, geboren 1967 in Hamburg, wollte nach abgeschlossenem Medizinstudium und dreijähriger Tätigkeit als Ärztin ihre große Leidenschaft, das Schreiben, zum Beruf machen.
2002 veröffentlichte sie ihren Roman „Die Steine der Fatima“. Die Heldin der spannend erzählten Geschichte ist die Chirurgin Beatrice Helmer, die nach der Operation einer alten arabischen Frau in ihrer OP-Kleidung einen geheimnisvollen Stein findet. Dann verliert sie das Bewusstsein und erwacht in einer völlig fremden Welt … sie ist in einem Harem gelandet!
Für manche gilt der 1984 in München geborene Benedict Wells als großes Talent. Bereits mit neunzehn schrieb er seinen ersten Roman und erhielt für „Becks letzter Sommer“ (2008) den Bayerischen Kunstförderpreis.
In Wells´ Roman „Fast genial“ (2011) sucht der untalentierte Francis Dean seinen biologischen Vater, den er sich als Genie vorstellt. Francis selbst wurde im Rahmen eines Samenspende-Programms für hochintelligente Kinder gezeugt. Personen und Handlungsstränge des Romans sind frei erfunden, dennoch basieren sie auf wahren Begebenheiten. Die bewusste Samenbank gab es in den USA von 1980 bis 1999 tatsächlich.
Die in Mittelengland geborene Autorin Isabel Wolff kann bereits auf internationale Erfolge zurückblicken, ihre Bücher sind in 29 Sprachen übersetzt worden.
2014 erschien die Originalausgabe von „Geister der Erinnerung“, die Übersetzung ins Deutsche von Marion Balkenhol dann 2016. Bei der Gelegenheit sei auch mal das Verdienst der Übersetzerinnen und Übersetzer gewürdigt, wenn die literarische Qualität der Übertragung dem Original gerecht wird. In „Geister der Erinnerung“ geht es um Jenni, eine Schriftstellerin der besonderen Art: Sie schreibt als Ghostwriter die Geschichten anderer Menschen auf, doch ihre eigene tragische Kindheitsgeschichte möchte sie am liebsten vergessen. Als sie Klara begegnet, die im Zweiten Weltkrieg in einem japanischen Lager entsetzliche Erfahrungen machen musste, findet Jenni den Mut, den Geistern der Vergangenheit ins Auge zu sehen.
Die deutsche Schriftstellerin Laura Walden verbrachte nach ihrem Jurastudium viele Monate als Referendarin in Neuseeland. Das Land fesselte sie so sehr, dass sie es zum Schauplatz ihres Romanes „Die Spur des Maori-Heilers“ (2014) machte. Das dramatische Geschehen um verbotene Gefühle, ein ungesühntes Verbrechen und eine Familienfehde über Generationen hinweg beginnt 1931 in der Stadt Nelson (Tasman Bay auf der Südinsel Neuseelands) und findet 80 Jahre später seine Fortsetzung.
Foto: J. Pufe
Jürgen Pufe, 03.09.2024
Neupetershainer Lesestube, Schulstraße 4 (ehem. Goethe-Schule)
Mittwochs von 14.00 bis 18.00 Uhr geöffnet