Notitzen aus der Lesestube
Notizen aus der Neupetershainer Lesestube (Nr. 46)
Notizen aus der Neupetershainer Lesestube
Die gegenwärtige Artikelserie bezieht sich auf Romane, die nach dem Jahre 2000 erschienen sind.
Die norwegische Schriftstellerin Anne Birkefeldt Ragde (* 1957 in Odda) zählt zu den beliebtesten und erfolgreichsten Autorinnen der Gegenwart. Die schreibt Kinder- und Jugendbücher, Kurzgeschichten und natürlich Romane. Mit ihrer Trilogie über die Familie Neshov, einer furiosen Familiengeschichte mit wunderbar verschrobenen Charakteren, schrieb sie sich in die Herzen ihrer Leserinnen und Leser. Im Mittelpunkt stehen drei Brüder, ein Schweinezüchter, ein Dekorateur und ein Bestattungsunternehmer, sowie deren Vater, der reinen Tisch machen will. Die drei Romane „Das Lügenhaus“ (2005), „Einsiedlerkrebse“ (2005) und „Hitzewelle“ (2007) bereiten auch jeder für sich allein großes Lesevergnügen.
In jungen Jahren arbeitet die nordirische Autorin Lucinda Riley (1965 – 2021) als Theater- und Fernsehschauspielerin, bevor sie sich ganz dem Schreiben zuwandte. In der Belletristik findet man zahlreiche Variationen des Themas: Geheimnisse der Vergangenheit führen später zu unvorhersehbaren Problemen. So auch im Roman „Helenas Geheimnis“ (2016), in dem Helena Beaumont als junge Frau einen wunderbaren Sommer auf Zypern verbringt. Nach vielen Jahren kehrt sie in das schöne alte Haus zurück, um mit ihrer Familie dort die Ferien zu verbringen. Die unerwartete Begegnung mit ihrer Jugendliebe Alexis löst eine Kette von Ereignissen aus, die das Leben aller Betroffenen auf eine harte Bewährungsprobe stellt.
Den Thriller „Das Mona-Lisa-Virus“ (2016) hat quasi ein Fachmann geschrieben, nämlich Tibor Rode (* 1974 in Hamburg), der Rechtswissenschaften studierte, als Journalist arbeitete und heute als Anwalt für Wirtschafts- und IT-Recht tätig ist. Im Roman wird die Tochter der Bostoner Wissenschaftlerin Helen Morgan entführt, die Spuren des Verbrechens führen nach Europa und mitten hinein in ein gefährliches Komplott, das mit der Erschaffung des weltberühmten Gemäldes Leonardo da Vincis vor 500 Jahren seinen Anfang zu nehmen scheint.
Den Roman einer Familie mit dem Titel „In Zeiten des abnehmenden Lichtes“ (2011) will ich mit Zitaten aus dem Umschlagtext charakterisieren: „Der große DDR-Buddenbrooks-Roman“ (DIE ZEIT)
„Von den Kritikern hymnisch gefeiert, ausgezeichnet mit dem Deutschen Buchpreis 2011 – ein halbes Jahrhundert gelebter Geschichte, ein Familienroman voller überraschender Wendungen, groß durch seine Reife, seinen Humor, seine Menschlichkeit.“ Der Autor dieses hochgelobten Buches ist Eugen Ruge (* 1954). Er studierte Mathematik an der Humboldt-Universität und wurde wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentralinstitut für Physik der Erde in Potsdam. Seit 1989 arbeitet er hauptberuflich als Autor und Übersetzer fürs Theater und für den Rundfunk.
Foto: J. Pufe
Jürgen Pufe, 09.01.2025
Neupetershainer Lesestube, Schulstraße 4 (ehem. Goethe-Schule)
Mittwochs von 14.00 bis 18.00 Uhr geöffnet