Neupetershain
Am 20. April 1870 wurde die Eisenbahnstrecke Cottbus - Senftenberg - Großenhain von der CGE in Betrieb genommen. Auf dieser Strecke richtete man den Haltepunkt Petershain ein. Damit war der Grundstein der heutigen Gemeinde Neupetershain gelegt. Mit dem Beschluss des Kreisausschusses des Calauer Kreises vom 8. Juni 1904 wird festgelegt:
Die neue Gemeinde mit dem Namen "Neu Petershain" soll mit dem 1. April 1905 als entstanden gelten.
Die industrielle Entwicklung um den Bahnhof begann 1891 mit dem Bau einer Dampfziegelei; 1896 wurde die Firma Niederlausitzer Glashüttenwerke durch Adolf Müller, Maximilian Hoffmann und Anton Held gegründet. Diese Herren bauten die ersten Mehrfamilienhäuser für Ihre Arbeiter und entwickelten gemeinsam einen Ortsplan, nach dem in den Folgejahren die Kolonie Petershain entstand.
Durch die reichlichen und zum Teil nur wenige Spatenstiche unter der Erdoberfläche liegenden Braunkohlevorkommen nahmen 1890 die Eintrachtwerke in Welzow und Haidemühl die Förderung und Veredlung auf. Die Grube Klara I bei Welzow eröffnete 1892 und 1896 folgte Klara II bei Haidemühl. Die ersten Briketts der Marke Anker wurden 1900 in Haidemühl produziert.
Damit waren die besten energetisch- ökonomischen Voraussetzungen für weitere Glaswerkansiedlungen gegeben. Die Glasindustrie bestimmte mit ihren 4 Glashütten über viele Jahrzehnte das wirtschaftliche Geschehen in Neupetershain. Heute ist keine Glasindustrie mehr ansässig; mit der Wende wurde der letzte Betrieb abgewickelt.
Braunkohle wird nach wie vor in unmittelbarer Nähe der Gemeinde im Tagebau Welzow Süd des Unternehmens Vattenfall abgebaut.
Autor: Gunther Thümmel
Quelle: zur Erstellung des Beitrages wurden die Neupetershainer Blätter von Joachim Schneider herangezogen