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Notizen aus der Neupetershainer Lesestube (Nr. 37)

In einer Biografie geht es bekanntlich um die Lebensgeschichte eines Menschen. So ein Blick „hinter die Kulissen“ kann sehr interessant sein. Als literarische Gattung ist die Biografie, ob wissenschaftlich, literarisch oder als Autobiografie, seit der Antike bekannt. Tacitus (um 58 bis um 120 n. Chr., römischer Geschichtsschreiber) verfasste z. B. eine Biografie seines Schwiegervaters, des Feldherrn G. I. Agricola. Im Mittelalter entstand die spezielle Heiligen-Biografie und im Zeitalter der Renaissance wurde vor allem das Individuelle einer Persönlichkeit hervorgehoben.

Aus der 152 Bücher umfassenden Biografie-Abteilung der Lesestube habe ich sechs Biografien stellvertretend ausgewählt.

Person: Margaret Thatcher, Baroness Thatcher of Kesteven, 1925 – 2013, britische Politikerin

Buch: Margaret Thatcher, Downing Street No. 10, Die Erinnerungen

In ihrer Autobiografie berichtet sie unverblümt und freimütig von ihren fast 12 Jahren Regierungszeit, in der sie Großbritannien wie keiner ihrer Vorgänger seit Winston Churchill verändert hat. Sie gestattet uns sensationelle Einblicke in die Weltpolitik. Dieses Buch könnte eine der meistgelesenen Politikerbiografien werden.

Person: Astrid Anna Emilia Lindgren, 1907 – 2002, schwedische Schriftstellerin

Buch: Astrid Lindgren, Ein Lebensbild, von Margareta Strömstedt

Die Kinderbuchautorin, Journalistin und Übersetzerin M. Strömstedt (1931 – 2023) hat mit ihrer weltberühmten und von allen geliebten Kollegin Astrid Lindgren jahrzehntelang intensive Gespräche geführt, woraus ein interessantes und lesenswertes Lebensbild dieses einzigartigen Menschen entstand.

Person: Rudolf Karl Augstein, 1923 – 2002, deutscher Journalist, Publizist und Verleger

Buch: Rudolf Augstein, Ein Leben für Deutschland, von Otto Köhler

In dieser politischen Biografie gelang es dem deutschen Publizisten O. Köhler (* 1935), die hellen und dunklen Seiten jenes Mannes sichtbar zu machen, der das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ schuf und herausgab und es zum „Sturmgeschütz der Demokratie“ machte, und warum er Rudolf Augstein einen Aufklärer nannte.

Person: Heinrich VIII., 1491 – 1547, König von England und Irland

Buch: Heinrich VII., Mein Leben, Mit Anmerkungen des Hofnarren Will Somers, Roman von

Margaret George

15 Jahre lang hat M. George (* 1943, US-amerikanische Schriftstellerin) für die Biografie recherchiert und rund 300 Dokumente und Bücher über Heinrich VIII. durchgearbeitet. So entstand eine monumentale Romanbiografie über einen der faszinierendsten Herrscher des Abendlandes mit einer brillanten Mischung aus historischen Fakten, Imagination (Fantasie, bildhaftes Denken, Einbildungs-kraft) und Intuition.

Person: Heinz Rühmann, 1902 – 1994, deutscher Schauspieler, Regisseur und Sänger

Buch: Heinz Rühmann, Das war´s, Erinnerungen

In seiner Autobiografie erzählt er in lockerer Form und anhand von Episoden über das Auf und Ab seines Lebens und gibt einen Abriss von sechs Jahrzehnten deutscher Theater- und Filmgeschichte. Durch seine lebhafte und geradlinige Erzählweise vermag der berühmte und beliebte Schauspieler auch als Buchautor zu fesseln.

Person: Silvio Berlusconi, 1936 – 2023, italienischer Politiker und Unternehmer

Buch: Udo Gümpel/Ferruccio Pinotti, Berlusconi Zampano, Die Karriere eines genialen

Trickspielers

Der große Zampano (soviel wie: Angeber, Aufschneider, Selbstdarsteller, Sprücheklopfer) hielt sich nicht nur für den bedeutendsten Politiker, sondern auch für den besten Liebhaber. Es ist mit Bestimmtheit interessant, was die Autoren U. Gümpel (* 1954, deutscher investigativer Journalist) und F. Pinotti (* 1959, italienischer Journalist und Essayist) aus dem Leben des Berlusconi Zampano zu berichten haben.

 



Foto: J. Pufe

Jürgen Pufe
Neupetershainer Lesestube, Schulstraße 4 (ehem. Goethe-Schule)
Mittwochs von 14.00 bis 18.00 Uhr geöffnet
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Österliches Vorlesen in der Neupetershainer Lesestube

Die Vorleserin Frau G. Barsch und die Lesestube hatten am 27. März 2024 acht Hortkinder zu Gast, die sich das ebenso spannende wie heitere Kinderbuch „Die Hasen und der Wilddieb Waldemar“ von Fred Rodrian mit wunderschönen Illustrationen von Gertrud Zucker vortragen ließen.
    Fred Rodrian (1926 – 1985) war Kinderbuchautor und von 1952 bis 1974 Lektor bzw. Cheflektor des Kinderbuchverlages Berlin, den er ab 1975 bis zu seinem Tode als Direktor leitete. Von seinen 19 Kinderbüchern sind drei als das Schönste Buch der DDR (1958, 1960 und 1962) ausgezeichnet worden. Der Kinderbuchverlag Berlin wurde zu Internationalen Kindertag im Jahre 1949 in Ost-Berlin gegründet. In seiner wechselvollen Geschichte entstanden viele lesenswerte, literarisch hochwertige und mit künstlerisch wertvollen Illustrationen gestaltete Kinderbücher. Der Verlag existiert seit 2002 nur noch als Imprint, d. h. als Markenname eines anderen Verlages. Wichtig aber ist, dass die Bücher aus der ehemaligen Backlist des Kinderbuchverlages nach wie vor verlegt und im Buchhandel angeboten werden. Natürlich findet der junge Leser in der Neupetershainer Lesestube eine stattliche Auswahl dieser Bücher vor.
    Eltern und Großeltern, die in ihrer Büchersammlung noch Schätze des Kinderbuchverlages Berlin haben, sollten sie keinesfalls wegwerfen, sondern unverzüglich ihren Kindern und Enkeln zum Lesen und Bilder betrachten in die Hand drücken.
    Übrigens war der Osterhase unbemerkt in die Lesestube gekommen und hatte kleine Schokoladen-Ostereier zwischen den Büchern versteckt, die die Kinder in Windeseile gefunden haben.



Foto: J. Pufe

Jürgen Pufe, 05.04.2024
Neupetershainer Lesestube, Schulstraße 4 (ehem. Goethe-Schule)
Mittwochs von 14.00 bis 18.00 Uhr geöffnet
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